ein seltsamer abend: die hauptband auf der buehne des ampere, daniel lanois' black dub langweilt mich so sehr, dass ich das konzert fruehzeitig verlasse. stattdessen treffe ich am clubausgang auf den exzellenten support act rocco deluca, mit dem ich ein gut halbstuendiges und sehr anregendes gespraech fuehre. rocco hatte zuvor ganz alleine mit gitarre und einer reihe wirkungsvoll eingesetzter hall-effekte ein hochintensives kurz-set gespielt. beleuchtet durch einen einzigen grellen spot am mikrostaender war der auftritt des kaliforniers schon formal hochinteressant. seine bluesigen, oft mit slide-gitarre und im falsett vorgetragenen songs entfalteten eine schwere, traumaehnliche stimmung, die am ehesten noch an eine bessere version des masslos ueberschaetzten bon iver erinnerte. alles in allen hat mich selten ein - mir zuvor unbekannter - support act so in den bann geschlagen. daniel lanois, der mit seinen atmosphaerischen sound-landschaften klassiker-alben fuer u2, bob dylan und peter gabriel produzierte, enttaeuschte dagegen mit einem kurios unterproduzierten band-auftritt. wo schon das studio-album seiner formation black dub dem namen kaum gerecht wird, fehlte der dub in der live-fassung komplett. stattdessen gab es blues-rock mit einer auffaellig nach joss stone klingenden trixie whitley am mikro und leicht psychedelischen gitarren-soli von lanois. ausnahmen waren zurueckgenommene, reggae-gefaerbte songs wie 'i believe in you', wo vor allem auch der exzellente drummer brian blade seine ganze raffinesse ausspielen konnte.

ps: hier nun der foto-beweis: rocco und ich

foto: jochen anthuber