ry cooder streifte immer mal wieder meine musikalischen wege: seine 80s-hitfassung von johnny cashs 'i get rhythm', der soundtrack zu 'paris, texas', sein album mit ali farka toure ('talking timbuktu') und natuerlich der unvermeidliche buena vista social club. alles in allem brachte mich das zum schluss, dass cooder zwar ein hansdampf in allen gassen, aber auch ein ziemlicher langweiler ist. weit gefehlt, wie mir jetzt sein aktuelles album 'pull up some dust and sit down' vor augen fuehrt. erwartungsgemaess geleitet der mann seinen hoerer darauf kompetent durch ein musikalisches potpourri aus folk, americana, texmex, latin, blues und rock. was mich an der platte aber wirklich ueberzeugt, sind seine wunderbar beissenden, politisch linken texte: 'no banker left behind' ueber die gier der nieten in nadelstreifen, die im unterschied zum wildwest-gauner jesse james nie familien aus ihrem heim vertrieben haben ('el corrido des jesse james'). desweiteren verzweifelt der herrgott an seiner schoepfung ('humpty dumpty world'), trauert der weisse mittelstand seiner verlorenen groesse hinterher ('lord tell me why') und arbeiten gierige kapitalisten emsig an ihrer selbstinthronisierung ('i want my crown'). am besten gefaellt mir aber das schlusslied 'no hard feelings': 'this land should have been our land / you took it for your land', aber 'no hard feelings no offense taken / you're just a ripple in the shifting sands of time / no bad karma no curses on ya / you go your way i'll go mine'.