waehrend sich bruce springsteen auf seinen letzten alben bereits mit der rolle des alternden, rueckwaertsblickenden rockstars zu arrangieren schien (was durchaus seinen reiz hatte), meldet er mit 'wrecking ball' wieder seinen anspruch im hier und jetzt an. seit 'born in the usa' hat kein springsteen-album mehr so ungeniert auf den mainstream gezielt und der boss tut dies mit allen zu verfuegung stehenden mitteln: produzent ron aniello sorgt fuer einen kraeftigen, zeitgemaessen sound, gospelchoere und blaeser schaffen breitenwirkung und mit drumloops sowie einem gast-rap wird hipness demonstriert. das alles ist zwar fast mehr als die geschmackspolizei erlaubt, wird aber mit soviel elan dargeboten, dass 'wrecking ball' doch bestens funktioniert. zum positiven eindruck des albums traegt auch seine inhaltliche geschlossenheit bei, die sich dieses mal rund um die auswirkungen des 'credit crunch' dreht. springsteen bietet seinen von der wirtschaftskrise gebeutelten landsleuten trost, optimismus und auch ein gutes mass an gerechtem anti-wallstreet zorn. massentauglicher kam agit-prop selten daher.