zadie smith's im jahr 2000 erschienener debutroman 'white teeth' war fuer mich die initialzuendung meiner london-begeisterung. da war auf einmal jemand in meinem alter, der die britische hauptstadt als wundervolles multikulturelles chaos beschrieb und dabei sichtlich viele meiner vorlieben - musikalisch, film, kulturell - teilte. in meiner damaligen favoriten-liste konnte sich zadie smith damit auf anhieb einen platz neben lauryn hill, shara nelson und china moses sichern. dass die autorin nach ihrem etwas kuenstlichen usa-ausflug in 'on beauty' mit 'nw' nun wieder nach london zurueckehrt, gefaellt mir daher ausgesprochen gut. zudem der neue roman auch als eine art update zu 'white teeth' verstanden werden kann: im zentrum des buchs stehen vier mittdreissiger, die im gleichen council estate in kilburn aufwuchsen. waehrend sich die jungs auf der verliererseite des lebens wiederfinden, scheinen leah und natalie zu den gewinnern zu zaehlen. doch erfolgsdruck, beziehungsstress und die frage nach dem sinn des lebens bringen auch die beiden maedels an den rand eines nervenzusammenbruchs. nicht unzufaellig aehneln die protagonisten damit der metropole london, die ja auch selbst zwischen optimierungsstreben und alltaeglichen abgruenden hin- und herpendelt. schade ist, dass zadie smith's rueckkehr nach 'nw' vor allem am anfang stilistisch etwas gestelzt wirkt. doch mit der zeit findet der roman seine stimme und ueberzeugt mich einmal mehr dadurch, dass ich mich in vielen detals wiederfinden kann: den wuenschen und aengsten seiner protagonisten, den referenzen an amy winehouse und die kinks sowie dem gespuer fuer das alltags-london von heute.