bei meinen '10 fuer 2013' habe ich laura mvula noch schlicht als soul-gepraegte afro-britin bezeichnet und in eine schublade mit josephine oniyama gepackt. was nicht komplett falsch ist, aber auch zeigt, dass ich ueberhaupt keine ahnung hatte. dass laura mvula den afrikanischen familiennamen von ihrem ehemann hat, ist dabei noch die kleinere unkorrektheit. vielmehr wird das 'soul'-label der eigenstaendigkeit und der breite des musikalischen ansatzes der saengerin in keinster weise gerecht. mvulas debutalbum 'sing to the moon' ist ein einzigartiges werk, das klassische instrumentalisierung, vom verse/chorus-schema abstand nehmende songs und jazzige melodieboegen zu einer art symphonischen jazz-soul verbindet. dafuer dass das etikett soul schliesslich doch in ordnung geht, ist naemlich laura mvulas tolle stimme verantwortlich, die an viele interpretinnen der juengeren uk-szene (amy, lianne und - ja, auch - josephine) erinnert, aber dennoch ganz und gar eigenstaendig bleibt. und das gilt auch fuer das album: mit 'sing to the moon' ist der klassisch ausgebildeten saengerin aus birmingham der seltene fall eines debuts gelungen, das etwas komplett neues in die musikwelt einfuehrt und dennoch absolut hoerbar und eingaengig bleibt. respekt. und ein mea culpa, dass ich das nicht schon auf anhieb erkannt habe.