nach bruce springsteen und rosanne cash bleibt der jahreseinstieg weiterhin americana-gepraegt - wenn auch diese woche aus etwas untypischeren gefilden. los geht es in wien, wo singer/songwriter ernst molden, ex-ostbahnkurti willi resetarits sowie die mitstreiter hannes wirth (gitarre) und walther soyka (knoepferlharmonika) endlich den nachfolger fuer 'ohne di' - eines meiner lieblingsalben des jahres 2009 - veroeffentlicht haben. 'ho rugg' nennt sich das gute stueck, wirkt stellenweise ganz schoen ungehobelt bzw. expressiv und braucht deshalb etwas, bis es beim hoerer zuendet (aber das war auch schon beim skizzenhaft wirkenden 'ohne di' so). doch dann ist unuebersehbar, dass es sich bei den 12 neuen, so archetypische gefuehlslagen wie romantische verklaerung, melancholie, aengste, groteskes aber auch simple liebe ansprechenden molden-songs um alles andere als momentane zufallsprodukte handelt. vielmehr arbeitet der wiener weiter an seiner ganz speziellen poetischen weltsicht, die er mal mit eigener stimme vortraegt, mal dem gewohnt grossartigen willi resetarits in den mund legt. musikalisch bewegt sich das album zwischen pannonischem blues, wienerlied, us-folk und stimmungsvollen beatles- und kinks-remineszenzen. grosse kunst - und hoffentlich der auftakt zu einem ebenso grossartigen willi-resetarits-jahr (siehe konzertkalender).





etwas weniger exotisch als americana-herkunftsland ist kanada, von wo blackie and the rodeo kings stammen. unter dem pseudonym musizieren drei anerkannte kanadische singer/songwriter, darunter der auch in den usa begehrte session-gitarrist (und zeitweilige dylan-begleiter) colin linden. auf dem album 'south' bieten die drei einen hochklassigen akustischen sound zwischen folk, alt-country, blues und roots-rock, der bestens eingespielt ist und stimmungsvolle assoziationen an klassische amerika-sehnsuechte weckt.