konzert - bob dylan lange zeit war bob dylan im rahmen seiner 'never ending tour' fuer staendig wechselnde, mit immer neuen ueberraschungen aufwartende setlists bekannt. seit letztem jahr spielt die songwriter-legende jedoch im prinzip jeden abend das selbe programm. das trieb die spannung vor dem muenchen-konzert im tollwood-zelt nicht unbedingt in die hoehe - und haette auch ein zeichen dafuer sein koennen, dass der 73-jaehrige dylan doch langsam alt wird. dann war aber doch wieder alles anders: obwohl bis auf eine ausnahme die exakt gleiche setlist gespielt wurde, wie bei meinem letzten dylan-konzert im vergangenen oktober in berlin, haette ich schwoeren koennen, ein komplett anderes konzert zu hoeren. wurde damals noch ein aufgeraeumter, kompakter roots-rock-sound geboten, so dominierten nun konzentrierte, fast kammermusikalische toene. die songs wurden leiser, langsamer und zurueckgenommener gespielt, was nicht nur dylans spannende kontraste setzendes klavierspiel akzentuierte, sondern auch seinen gesang noch weiter in den vordergrund rueckte. allgemein wird davon ausgegangen, dass das fuer diesen sommer erwartete standards-album dafuer verantwortlich ist, es koennte sich aber ebensogut um eine folge der rehabilitierung von dylans frueh-70er crooner-phase durch das letztjaehrige outtakes-album 'another self portrait' handeln. jedenfalls bot dylan ein anruehrend schoen gesungenes 'workingman's blues #2', ein fast zaertliches 'simple twist of fate' und ein traurig-leises 'forgetful heart', um nur einige highlights zu nennen. meinem ziel, dylan jeweils mindestens einmal pro jahr zu sehen, werde ich daher auch nach meinem mittlerweile zwoelften konzert weiterhin treu bleiben.