konzert - wolfgang ambros als wolfgang ambros auf die buehne des muenchner prinzregententheaters kam, sah das nicht gut aus: gebeugt, auf kruecken und merklich gealtert - die letzten gesundheitsprobleme haben dem 62-jaehrigen offensichtlich stark zugesetzt. auch als ambros das publikum begruesste, besserte sich der eindruck nicht: seine schwerzungige sprechweise legte einen - wie auch immer gearteten - konsum nahe. doch musikalisch war der oesterreichische singer/songwriter zum glueck besser in form. vielleicht hatte ihn die lange auszeit angespornt oder die ausgesprochen freundliche reaktion des muenchner publikums, das wohl spuerte, seinem idol unter die arme greifen zu muessen. auf jeden fall gab es gleich am beginn des duo-konzerts (mit keyboarder guenter dzikowski) eine konzentrierte version von 'verwahrlost aber frei', zudem schaffte ambros es zum ersten mal, mich mit 'du bist wia de wintersunn' mitzureissen. bis zur pause wurde der auftritt leider etwas routinierter und bot sich so die gelegenheit zu mutmassungen, wie gut ambros wohl sein koennte, wenn er sich wieder mehr zusammenhaette und sich nicht hinter seiner scheiss-drauf-attituede verstecken wuerde... in der zweite konzerthaelfte ging es dann mit zusaetzlicher gitarren-unterstuetzung durch ambros' produzenten roland vogl erstaunlich kraftvoll weiter. das war manchmal forciert, ermoeglichte aber auch starke versionen von dem tom-waits-cover 'nach mir die sinnflut', dem beziehungsklassiker 'langsam woch's ma z'amm' sowie 'schaffnerlos', das allen in der heutigen (arbeits)welt ueberfluessig gewordenen gewidmet wurde. erfreulich, dass auch drei songs des bis dato letzten ambros-albums '190352' gespielt wurden. zum finale gab es die schoene sandler-ballade 'de kinettn wo i schlof' sowie ein energievolles 'es lebe der zentralfriedhof'. am ende der gut zwei konzertstunden war ambros sichtlich platt und verabschiedete sich 'vielleicht' bis zum naechsten mal - hoffentlich bedeutet das nichts ungutes...