14.11.2014 im eifer des update-gefechts habe ich gleich eine der wahrscheinlich wichtigsten veroeffentlichungen vergessen: 'salt', das am 1. november erschienene solo-album von aquarium-chef boris grebenshikov. nachdem der wichtigste russische songwriter sich in den letzten jahren vor allem metaphysischen dingen annahm, ist 'salt' ein dichter, duesterer blick in die unfreundliche, kriegs- und korruptionsgeplagte realitaet russlands. nicht alle landsleute grebenshikovs freut das, doch in meinen augen edelt das meinen lieblingsrussen nur: einmal dissident, immer dissident. musikalisch ist 'salt' naturgemaess weniger lieblich als die letzten aquarium-platten, aber sehr intensiv.

das war nun auch am muenchen-konzert von aquarium zu erfahren, das grebenshikov mit sechs nummern vom neuen album eroeffnete - und begeisterte reaktionen beim publikum erntete. danach wurde das konzert lockerer, blieb aber von vielen klassikern aus den kaempferischen 80er jahren gepraegt und rockte deutlich haerter als die beiden aquarium-konzerte, die ich bislang gesehen habe. mit 61 ist boris grebenshikov auf der hoehe seiner zeit und ich freue mich, dass er das so kurz nach der wichtigen solo-album-veroeffentlichung auch in muenchen gezeigt hat.