17.12.2014 auch mein drittes selbststaendigkeits-jahr liegt nun bald erfolgreich hinter mir. dabei war das jahr zunaechst von einer reihe von ernuechterungen gepraegt, die sich mit der zeit als durchaus wohltuend erwiesen:

zum einen hatte mich zum jahreseinstieg eine reihe von buechern und artikeln daran erinnert, dass ich mich beruflich in einem hochsensiblen feld bewege. kein zweifel, auf das konto von internet und mobilfunktechnologie gehen zugewinne bei wissensvermittlung, unterhaltung und bequemlichkeit, die man nicht missen moechte. doch lassen sich u.a. bei den durch den onlinehandel ausgeloesten verdraengungstendenzen und beim vordringen von vernetzter technologie in bereiche des koerpers und der privatsphaere tendenzen absehen, die unfreundliche zukunftsvisionen aufkommen lassen. hier wurde ich dieses jahr daran erinnert, wachsamer zu sein, um nicht selbst durch meine journalistische arbeit ungewollten entwicklungen vorschub zu leisten.

ernuechterung nummer zwei bezieht sich auf meine erkenntnis vom letzten jahr, wonach fuer mich als journalisten relevanz die alles entscheidende waehrung ist. nicht, dass ich mich nicht weiterhin um hoechste relevanz bemuehen wuerde - und wie ich finde, in den zurueckliegenden monaten auch viele sehr gelungene stuecke geschrieben habe: doch gibt es keinen automatismus, der die monetarisierung fachlicher kompetenz garantiert und gilt es fuer das wirtschaftliche wohlergehen, hin und wieder auch ganz pragmatisch zu agieren.

noch staerker trifft dieser oekonomische realismus schliesslich auf meine absicht zu, fachjournalismus mit schoengeistig-kulturellen arbeiten auszubalancieren. die veroeffentlichung meines 'muenchen modern'-bildbands war mir ein persoenliches anliegen, aber auch ein bewusst in kauf genommenes finanzielles verlustgeschaeft. angesichts der hohen stellung von familie und freizeit in meiner prioritaetenordnung werde ich solche projekte kuenftig nur noch bei entsprechender gegenfinanzierung in angriff nehmen. aber das ist eine bewusste abwaegung und als solche durchaus okay fuer mich.

neben diesen kurskorrekturen verlief 2014 in beruflicher hinsicht fuer mich ausgesprochen erfolgreich. weiterhin kann ich gut von meiner journalistischen arbeit leben und kann es mir sogar leisten, gut auszuwaehlen, welche auftraege ich annehme. so habe ich im letzten jahr wieder woechentlich spannende beitraege uber den digitalen wandel der buchbranche fuer exciting commerce geschrieben. fuer channelpartner habe ich erneut detailliert ueber die herausforderungen berichtet, denen sich retail und onlinehandel im elektronikbereich gegenuebersehen - und konnte mich ueber spannendere interviewpartner als je zuvor freuen. fuer location insider habe ich im rahmen meiner serie 'local heroes' - aber auch darueber hinaus - wege aufzuzeigen versucht, wie sich mit einer intelligenten mischung von online und stationaer eine zukunft fuer den klassischen einzelhandel denken laesst. mit internet world business und dem oesterreichischen elektrojournal freute ich mich zudem 2014 auch ueber zwei neue, spannende auftraggeber.

mit der beschriebenen auftraggeberkostellation geht es auch ins neue jahr, weshalb ich mich auf eine erfolgreiche fortsetzung meiner freiberuflichen journalistischen taetigkeit freue. als juror fuer den 'best in ecommerce'-award der channelpartner sowie mit den neuen podcast-formaten von exciting commerce erwarten mich eine reihe neuer herausforderungen. zudem gibt es die begruendete hoffnung, dass ich 2015 die chance zum verfassen eines weiteren fachbuchs erhalten werde. alles in allem gute aussichten - und eine schoene bestaetigung dafuer, dass die selbststaendigkeit fuer mich der absolut richtige weg ist.