08.12.2014 in den gut drei wochen seit dem letzten update hat das musikjahr langsam seinen letzten atem ausgehaucht (ja, es wird hoechste zeit fuer die gewohnten jahresbestenlisten). trotzdem gab es noch einige neu erschienene highlights: die englischen folk-ikonen richard und linda thompson standen schon lange auf meiner to-discover-liste und da bot das von sohn teddy zusammen mit anderen familienmitgliedern unter dem namen thompson aufgenommene kollektiv-album 'family' den richtigen einstiegspunkt. geboten wird geschmackvolle, hochklassige songkunst mit launigen einblicken in das (schaurig) schoene thema familie. die simple minds zaehlten im gefolge ihres 1989er albums 'street fighting years' zu meinen damaligen lieblings-acts, weshalb ich das stetig an momentum zunehmende revival der band mit wohlwollen verfolge. mit 'big music' gibt es nun ein neues album, das schamlos, aber erfolgreich so tut, als waeren die achtziger nie zuende gegangen. fuer meinen geschmack haette es allerdings ein bisscher mehr von der subtilitaet von 'street fighting years' sein duerfen. zu grobschlaechtig war mir seinerseits auch grunge, weshalb ich mich nie grossartig fuer dave grohls post-nirvana-band foo fighters interessierte. das aenderte nun aber zunaechst das grossartige, die wichtigsten architekturikonen amerikanischer grossstaedte vereinende cover des neuen albums 'sonic highways'. die zugehoerige doku-tv-serie, die von den aufnahmesessions der foo fighters in acht amerikanischen staedten inklusive deren rock history erzaehlt, begeisterte mich dann richtiggehend und brachte mich zu der einsicht, dass es sich bei den gitarrenbrettern der band nicht um den boesen testosteron-rock dumpfer schwermetaller handelt, sondern um den guten adrenalin-kick liebgewonnener rock- und punk-helden. mit dem beginn der weihnachtszeit wurde es dann auch auf dem ipod etwas ruhiger. so bietet 'december day' von willie nelson and (his) sister bobbie sehr schoene, gehaltvolle gitarre-klavier-stimme-duette. ueber ein tolles feature von hanspeter kuenzler in der nzz am sonntag liess ich mich zudem fuer bryan ferrys super-stilvolles, aber auch viel herzblut ausstroemendes album 'avonmore' begeistern, auf dem ferrys heiser-fluesternde vocals so manchen wohligen schauer verbreiten. schliesslich lieferte willi resetarits aka kurt ostbahn mit '2014 live auf der kaiserwiese' einen perfekt umgesetzten mitschnitt zu dem traumhaften konzert im zurueckliegenden august. die schwerpunktsetzung auf ostbahn-eingenkompositionen und die dazugehoerigen geschichterln ist dabei goldrichtig, wird so doch wunderbar deutlich, wie sehr dieser fiktive charakter bereits zur wiener stadtmythologie gehoert.



apropos live: zum ende des musikjahres gab es auch noch zwei konzerte. ganes zeigten im volkstheater, wie clever sie ihren archaisch-modernen folk-pop auch auf die buehne bringen koennen. boy & bear klangen im vollgepackten strom club dagegen ganz anders als an der frischen luft im sommerlich sestri levante und bestaetigten einmal mehr die weisheit, dass man nie zweimal in den gleich fluss springen kann. ein schoenes wiederhoeren war es trotzdem.